Die litauischen Adligen reisen viel in die fernen Länder und brachten neue Mode nach Hause mit. Und hier werden nicht nur Kleidung oder Architektur, sondern auch die gastronomischen Entdeckungen gemeint. In den Vilniusser Gutshöfen verbreiteten die Adligen und Herrscher die in Europa vorherrschenden Trends der Küche. Die Renaissance schenkte den litauischen Adligen professionelle Köche, derer Aufgabe nicht nur darin bestand, den ganzen Hof zu füttern, sonder auch sie mussten etwas Besonderes zubereiten. Ganz neu war auch der Brauch, eigenes Besteck zu verwenden. Mit der Renaissance erreichten Litauen auch die an den lokalen Geschmack angepassten italienischen Gerichte: Gebäck aus Mehl, gefüllte Kuchen und Nachspeisen. Verschiedene Mehlspeisen waren eigentlich nicht so fremd, aber frisches Gemüse war wirklich eine Überraschung. Früher galt die Meinung, dass nur gekochtes Gemüse gegessen werden kann, und frisches Gemüse eignet sich nur für Vieh. Also, mit Mehlspeisen und frischem Gemüse wurde die Speisekarte zahlreicher. Haben Sie sich zu Mittag satt wie Adlige aus der Renaissance-Epoche gegessen? Dann machen Sie einen längeren Spaziergang die Vilniusser Flussufer entlang.