Wir, Litauer, nehmen den Tod wirklich ernst. Wir besingen die Verstorbenen (anders gesagt, die traurigen Todeslieder klingen wirklich lange), wir feiern nicht Helloween, sondern den Tag Allerseelen (wir gedenken der Verstorbenen ohne Süßigkeiten und Umkleiden), und die Zombies… Die gibt es in Litauen überhaupt nicht. Auch wenn über dem Tor zum Bernhardiner-Friedhof eine Gedenktafel mit einer zweideutigen lateinischen Inschrift „Non omnis moriar“ („Ich werde nicht ganz sterben“) zu sehen ist. Aber machen Sie sich keine Sorgen, schon seit dem 19. Jh. ist dieses Gelände für Spaziergänge sehr beliebt und bereits damals war das Friedhof eher einem Park ähnlich. Das Friedhof wirkt lebendiger dank der Stadt mit ihren Cafés und dem Lärm – alles befindet sich in der Nähe. Sie können auf den Pfaden spazieren, ruhig die alten und bereits erneuerten Inschriften lesen. Was meinen Sie: Werden Sie den Grab der ersten hier bestatteten Person – Antanas Skimborovičius – finden? Bei der Suche können Sie auch die Kapelle besichtigen, die zum Anlass der Eröffnung des Friedhofes gebaut wurde, und die Kolumbarien, in deren Nischen die Gräber gelegt und zugemauert wurden. Im Jahr 1827 wurde eine weitere Kapelle mit einer unterirdischen Krypte und Katakomben eingerichtet. Aber gehen Sie nicht hinein! Nicht wegen der Zombies, sondern wegen Ihrer Sicherheit. Lieber zählen Sie die Engel auf diesem Friedhof! Und dann machen Sie sich auf den Weg zur das Stadtviertel schützenden „Engel“-Skulptur. Bis dahin nur 900 Schritte.

Dieser Ort in den Routen

Bekommen Sie die aktuellesten Routen und Nachrichten!