In der Altstadt von Vilnius befindet sich die Kirche der Hl. Teresa, die viel Interessantes verbirgt. Wenn Sie an die Kirche näher kommen, werden Sie wohl die auf Litauisch und Polnisch sprechenden Frauen hören, die sich an der Skulptur des Gekreuzigten umdrängen. Schauen Sie sich seine Füße an! Sie sind blank polliert, nicht wahr? Die Füße sind eigentlich von den Gläubigen blank geküsst. Und das ist nicht die einzige, den Vorbeigehenden meistens nicht bekannte Tatsache. Die Kirche der Hl. Teresa ist das erste barocke turmlose Denkmal in Litauen. Der vierstöckige quadrattförmige Glockenturm wird von einer Windfahne – einem Engel mit Tromphete – gekrönt. Der Engel ist nicht nur sehr liebevoll, sondern auch er ist die einzige Windfahne auf der Kirche in Litauen. Die Liebhaber der Kunst werden die krasse Synthese von Kunststilen in der Innenausstattung der Kirche und den beeindruckenden Zentralaltar genießen. Auf dem oberen Teil des Altars befindet sich eine hölzerne Christus-Figur. Das können Sie in der Kirche selbst besichtigen, aber nicht alle wissen, dass sich unter dieser Kapelle die Gräber der Familie Pociej befinden und eine Zeitlang hier das Herz des in Warschau verstorbenen Staatschefs des unabhängigen Polens Józef Pilsudski aufbewahrt wurde. Heute finden Sie das bestattete Herz auf dem Rasos-Friedhof. Bis dahin halt 1500 Schritte.